Blog
Sie finden hier längere Berichte, was so läuft und daher nicht in eine Zeile bei den Neuigkeiten passt. Wir haben den Blog nicht von Anfang an geführt, daher fehlt evtl. das eine oder andere. Sie können aber weiterhin die Liste der Neuigkeiten aufrufen.
Wir sind auch offen für Gastartikel. Natürlich können wir keine Garantie geben, dass Gastartikel veröffentlicht werden. Bei Kürzungen setzen wir uns vorher mit den Autorinnen und Autoren in Verbindung.
2. Dezember 2023 – Bürgerentscheid oder Kompromiss?
Wir haben vor einiger Zeit einen externen Kompromissvorschlag von „Bertzbach Architekten“ erhalten. Dieser kam – auch für uns – überraschend von unserer Mitstreiterin Thurid Pörksen. Die Architektin Suse Bertzbach hat den Entwurf ohne unseren Auftrag ausgearbeitet.
Das Büro Bertzbach Architekten ist auf Bauen im Bestand spezialisiert ist und kann viel Erfahrung mit Bauten auf Nordseeinseln vorweisen.
Nach eingehender Prüfung unsererseits können wir diesen Vorschlag akzeptieren. Wenn die Gemeindevertretung den Vorschlag auch akzeptiert, würde kein Bürgerentscheid nötig werden.
Mehr dazu auf der Kompromiss Seite.
26. November 2023 – Termine:
Uns wurde inzwischen bestätigt, dass es am 11. Dezember 2023 eine Gemeindevertretungssitzung zum „Haus des Gastes“ gibt. Wir gehen davon aus, dass uns dort das gesetzlich vorgesehene Rederecht zur Vorstellung unseres Bürgerbegehrens gegeben wird.
Sollte es dort zu keinem Kompromiss kommen, wird es einen Bürgerentscheid am 11. Februar 2024 geben, der in der Schule stattfinden soll. Eine Briefwahl soll auch möglich sein.
22. November 2023 – Bürgerentscheid oder Kompromiss?
Die Initiatoren des Bürgerbegehrens sind aus dem Urlaub zurück.
Die kommunale Aufsichtsbehörde hat uns am 17. November 2023 per Mail vorab mitgeteilt, dass sie das Bürgerbegehren zulässt. Das Schreiben traf offiziell per Post am 22. November 2023 ein.
Wie geht es jetzt weiter?
Wir haben jetzt das Recht, der Gemeindevertretung unsere Sicht der Dinge zu schildern. Wir bieten der Gemeindevertretung danach an, mit uns über das Haus des Gastes sachlich zu diskutieren und gemeinsam einen Kompromissvorschlag zu erarbeiten und diesen zu beschließen. Diese Möglichkeit sieht die Gemeindeordnung ausdrücklich vor.
Wir sind dafür, gemeinsam nach vorne zu sehen, damit das Haus des Gastes im neuen Glanz erstrahlt und der Park gerettet wird!
Dann würde es zwar nicht mehr zum Bürgerentscheid kommen, aber das Haus des Gastes und der Park würden gerettet werden. Der von der Gemeinde geplante geplante Neubau, das „Andalusische Tomatentreibhaus“ wäre dann Geschichte!
9. Oktober 2023 – Zulassung Bürgerbegehren.
Die kommunale Aufsichtsbehörde hat uns am 9. Oktober 2023 mitgeteilt, dass sie beabsichtigt, das Bürgerbegehren zuzulassen! Davor gibt es eine Anhörung, die am 6. November 2023 endet. Danach erfolgt die endgütige Entscheidung. Danke an alle, die uns unterstützen!
Die Initiatoren machen jetzt Urlaub bis Ende Oktober, werden aber online bei wichtigen Dingen präsent sein.
29. September 2023 – Unterschriften zum Bürgerbegehren eingereicht.
Wie schon berichtet, haben wir die Unterschriftensammlung zum Bürgerbegehren abgeschlossen. Auf den letzten Drücker kamen noch einige Unterschriften herein, so dass wir 143 Unterschriften zusammen haben. Gefordert sind 10 % der wahlberechtigten Bevölkerung, was 84 Unterschriften bedeuten würde.
Anna Susanne und Jost Jahn und Liane und Manfred Kurfürst schaukelten dann am 20. September über die vom Sturm noch bewegte Nordsee nach Föhr, um die Stimmen in der von Anna Susanne Jahn gestalteten Mappe dem Amtsdirektor Christian Stemmer und Hauptamtsmitarbeiter Lukas Jakobsen zu übergeben. Der Inselbote berichtete darüber. Nach einigen Gesprächen ging es dann sehr rauh mit dem Cat zurück nach Amrum.
Wie geht es jetzt weiter? Das Amt Föhr-Amrum wird die Gültigkeit der Unterschriften überprüfen. Dazu gehört der erste Wohnsitz in der Gemeinde Nebel seit mindestens 6 Wochen, mindestens 16 Jahre alt und EU-Bürger. Außerdem soll die Unterschrift der im Ausweis gleichen. Der Jurist des Landkreises wird nach erfolgter Prüfung seine Ansicht über die rechtliche Zulässigkeit mitteilen. Die beteiligten Parteien haben dann 4 Wochen Zeit, dazu Stellung zu nehmen. Danach gibt es eine Entscheidung. Gegen diese Entscheidung können beide Parteien noch vor dem Verwaltungsgericht klagen.
Die Gemeinde Amrum hat schon Rechtsanwälte beauftragt, eine juristische Stellungnahme über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens zu erstellen. Diese Anwälte werden mit den Steuern der Bürger/innen bezahlt, um ein Votum der Bürger/innen zu verhindern und im übrigen benötigt der Jurist des Landkreises sicher keine Hilfestellung bei der Erstellung seiner Entscheidung. Im viel zitierten demokratischen Diskurs sollte man sich doch besser stattdessen mit Argumenten beschäftigen.
Wie ein Wink des Schicksales publizierte der Inselbote kurz darauf ein Interview mit Adrian Nägel unter dem Titel „Das klimaneutrale Haus der Zukunft“. Zitat: „Wer den Architekten fragt, wie ein klimaneutrales Haus der Zukunft aussehen könnte, dem antwortet er zunächst: Es ist ein Bestandsgebäude.“. Der Architekt beschreibt die absolut schlechte Energiebilanz von Beton/Zement und fordert daher die Verwendung auf ein Mindestmaß zu beschränken. Daher sollten bei Neubauten alle Bauteile, wo Beton nicht unbedingt notwendig ist, aus nachwachsenden Rohstoffen gebaut werden. „Wir würden sowohl den Holzvorrat als auch das Handwerk überfordern, wenn wir das, was wir aktuell bauen, mit diesen Rohstoffen herstellen würden“, sagt Nägel und ergänzt: „Dies funktioniere nur, wenn ein Neubau eine Ausnahme bliebe und der Bestand auf Vordermann gebracht würde.“.
Das spricht genau das aus, was wir fordern.
Und dann tagte gestern noch der Tourismus Ausschuss der Gemeinde Nebel. Im Tourismuskonzept 2023-2030 wurde dann der Erhalt der Natur und die Nachhaltigkeit gefordert. Und was macht unsere Gemeinde? Sie wird die Hälfte des Kurparks vernichten und das Haus des Gastes, das eine grundsolide Bausubstanz aufweist, abreissen. Man soll die Menschen an ihren Taten messen und nicht an ihren Worten. Und da sieht es düster in der Gemeinde Nebel aus.
18. September 2023 – TV Team vom NDR Kulturjournal zu Besuch.
Der NDR interessiert sich weiter für die Auseinandersetzung um das „Haus des Gastes“.
Sie waren heute bei uns zu Besuch und drehten für das NDR Kulturjournal, welches am 25. September 2023 von 22.45 bis 23.15 Uhr am Abend gesendet wird. Natürlich ist die Sendung auch danach in der Mediathek zu finden.
Wir hatten interessante Gespräche und Fragen. Es wurde in der Galerie von Anna Susanne Jahn und am Haus des Gastes gedreht.
Auch der Bürgermeister wurde interviewt, da waren wir allerdings nicht dabei.
Wir sind gespannt, was von den vielen Takes in die Sendung einfliessen wird.
Der Bericht ist in der Mediathek zu sehen.
11. September 2023 – Unterschriftenzettel.
Wir sammeln ja auch Unterschriften von Nicht-Nebler/innen, um der Gemeinde zu zeigen, dass gerade die Gäste der Insel Amrum das „Haus des Gastes“ mit dem umliegenden Park lieben und zu erhalten wünschen.
Damals beim Kampf um die Pflegeinrichtung für unsere älteren Mitbürger/innen warb auch AmrumNews für die OpenPetition. Und es unterzeichneten 7384 Menschen. Beim Haus des Gastes wird diese Petition inselweit totgeschwiegen. Weder AmrumNews noch der Inselbote wiesen darauf hin. Erst vor einigen Wochen hat AmrumNews erstmals unsere Webseite genannt, da es peinlich und einseitig gewesen wäre, nur auf die damals gerade erschienene Webseite der Gemeinde hinzuweisen. Den ganzen Sommer über waren wir mit unseren Plakaten, Schildern, Infoständen und der Webseite auf uns allein gestellt. Und dennoch haben wir schon 2109 (Stand heute) Zeichnungen der Petition (und etwa 500 schriftliche, die noch erfasst werden müssen) – nach 86 Tagen. Davon sind über 1000 Zeichnungen auf Papier eingegangen.
Das ist ein grosser Erfolg! Und es zeigt, wie sehr den Gästen die alte Villa im Park am Herzen liegt. Bei allen unseren Veranstaltungen haben wir Hunderte von Unterschriften von empörten Gästen gesammelt. Fast jeder ist gegen den Abriss.
Das Votum der Gäste ist eindeutig: das Haus soll erhalten und saniert werden, und ebenso der Park. Man wünscht sich einen barrierefreien Zugang zum Erdgeschoss und zum Veranstaltungsraum und barrierefreie, funktionierende und saubere (!) Toiletten.
Wünsche, die mit weitaus weniger als dem jetzt geplanten Aufwand von 10 Millionen Euro zu erfüllen sind.
Leider haben wir nicht genügend Zeit, um z.B. einen Dauerinfostand in Nebel zu errichten (der wahrscheinlich auch nicht genehmigt würde). Dafür wirbt die Gemeinde im Haus des Gastes mit ihrem Flyer und fast jeder, der ihn sieht, findet den Neubau scheußlich. Wenn man nach der Petition fragt, bekommt man die Fehlinformation, dass nur Nebler dort unterschreiben dürfen. Dass wir unseren Flyer dort nicht auslegen dürfen, sollte jedem klar sein, der die Berichterstattung verfolgt hat. Halt eine „demokratische Auseinandersetzung“ nach alter Amrumer Art. Das funktioniert allerdings heute nicht mehr ganz so gut.
Wenn Sie auf das kleine Bild klicken, sehen sie alle 249 bisher eingegangenen Unterschriftenzettel für die Online Petition in einem grossen Bild. Die Petition kann man nämlich nicht nur online unterzeichnen, sondern auch an den mobilen Unterschriftenstationen im Smäswai 4 und Stoltenberag 3 und in einigen Geschäften und Einrichtungen mit mutigen Inhaber/innen auf echtem Papier unterschreiben. Das Bild wurde aus Datenschutzgründen unscharf gerechnet.
Alle diese Zettel mit im Schnitt jeweils 6 Unterschriften stehen zusammen für ca. 1500 engagierte Menschen, die in diesem Sommer auf Amrum waren oder sind – und die das „Haus des Gastes“ erhalten wollen. Nach all den Behinderungen beim Sammeln der Unterschriften ein schöner Erfolg, auf den alle stolz sein können!
Die Mitglieder der Gemeindevertretung wollen ja ungerne schlechte Nachrichten über Amrum in der Presse lesen. Vielleicht sollten sie doch noch einmal überlegen, ob sie das Haus wirklich abreissen wollen. Man kann falsche Entscheidungen auch revidieren, selbst wenn man schon Geld ausgegeben hat. Gleiches gilt für den Plan, den Kurpark praktisch abzuholzen. Man muss nicht zuerst alles plattmachen, um es umzugestalten – das geht auch behutsamer. Engstehende und bereits totgesagte Bäume wachsen besonders gesund weiter!
8. September 2023 – Kleine „Pause“.
Die Webseite ist nicht tot, auch wenn es mal einige Tage kein Update gab und geben wird. Wir brauchen auch mal eine Verschnaufpause und haben berufliche Verpflichtungen. Bei Facebook geht es dagegen natürlich munter weiter!
Entgegen anderslautenden Gerüchten haben wir die Unterschriften unter das Bürgerbegehren noch nicht abgegeben (auch wenn wir schon genug haben) und nehmen gerne weitere Unterschriften an, wenn sich doch noch jemand der schon grossen Menge an Unterschreibenden anschließen will!
Zur Zeit suchen wir die schon 16 gestohlenen Schilder. Angeblich „sammelt“ die Gemeinde diese für uns, aber die Rückgabe an uns scheint schwierig zu sein, da keiner mit uns reden will. Wir haben aber noch Schilder und ersetzen die Schilder auch auf Wunsch!Im Hintergrund werkeln wir aber weiter an diversen Projekten in unserer Freizeit. Das Ganze nicht nur unbezahlt, sondern auch mit unserem eigenen finanziellen Einsatz. Mit unseren Steuergeldern unterstützen wir sogar die Maßnahmen der Gemeinde Amrum.
31. August 2023 – Gedruckte Flyer zum Verteilen.
Da das Ausdrucken, Bestempeln und Falten der Flyer sehr zeit- und kostenaufwändig ist, haben wir jetzt einen Posten Flyer professionell drucken lassen.
Die abgebildete Kiste ist nur ein kleiner Teil davon.
Wer gerne Flyer zum Verteilen haben möchte, der melde sich bei uns. Wir geben die Flyer gerne ab.
Seien Sie mutig und legen Sie diese Flyer in Ihrem Laden zur Information aus. Die Gemeinde hat ihr Hausrecht ausgespielt und verbietet das Auslegen unseres Flyer im Haus des Gastes, um „die Gäste vor uns zu schützen“ (Zitat aus der Gemeindevertretung vom 24. August 2023).
29. August 2023 – Die Prüfung und die Zählung der Stimmen wird auf Föhr stattfinden.
Da wir immer mehr Unterschriften erhalten haben, fragten wir das Prozedere der Abgabe und Zählung mit Prüfung beim Amt an.
Die Abgabe, Zählung und Prüfung der Unterschriften unter das Bürgerbegehren findet wirklich in Wyk beim Amt Föhr-Amrum statt!
Daher können jetzt alle noch ihren Unterschriften unter das Bürgerbegehren setzen, die bisher Bedenken hatten, ob die Gemeindevertreter evtl. doch erfahren, wer unterschrieben hat. Jeder über 16 Jahren und auch hier in Nebel wohnende EU-Bürger dürfen unterschreiben. Man muss allerdings seinen ersten Wohnsitz in Nebel oder einer der Ortsgemeinden haben!
Sorgen Sie mit ihrer Stimme für eine klare Ansage an die Gemeinedevertretung mit deutlich mehr als den nötigen 84 Stimmen für das Bürgerbegehren!
23. August 2023 – Die taz berichtet
Heute kommt der erste bundesweite Bericht in einer Zeitung. Die taz berichtet auf einer ganzen Doppelseite darüber.
Wie in einem guten journalistischen Artikel üblich, lässt sie nicht nur uns zu Wort kommen, sondern auch die Gemeinde und andere beteiligte Personen.
Aus Urheberrechtsgründen ist die Abbildung nur als unleserliches Symbolbild vorhanden. Der Klick darauf führt direkt auf die Internetseite der taz mit diesem Artikel.
23. August 2023 – Gelsenkirchen auf Amrum
Der Münchner Architekt Daniel Zajsek (Lebenslauf) hat den „Architektenwettbewerb“ für den Neubau des „Haus des Gastes“ Ende 2020 gewonnen.
Das Bild rechts zeigt übrigens nicht den Entwurf für Amrum, sondern für Gelsenkirchen. Sieht fast gleich aus, oder?
Wie man mit einer Internetrecherche feststellt, sind ähnliche Objekte auch woanders vorgeschlagen worden und werden dort evtl. auch gebaut. Es ist auch ein sehr kleines Architekturbüro. Da hat man nicht so viel Ressourcen. Also keine besondere Lösung für Amrum, sondern ein recycelter Vorschlag, mit dem man zumindest das Preisgeld abholen kann und evtl. sogar einen Auftrag bekommt. Hier gefundene Beiträge zu Wettbewerben, die in etwa dem auf Amrum entsprechen:
Diese Bauten mögen woanders passen, aber sicher nicht in Nebel auf Amrum. Wann sieht der Gemeinderat das endlich ein? Ein reduziertes Konzept und eine gezielte Sanierung des Hauses spart der Gemeinde viel Geld und diesen Anblick für 50 Jahre. Danach hat die Gemeinde das Projekt abbezahlt und als Neubau (siehe „Alte Post“), konfrontiert mit den Witterungsbedingungen auf Amrum, ist das Haus dann vermutlich abrissreif.
20. August 2023 – „Privat ist immer schwierig“
Das letzte große Außen-Event dieses Jahres fand am 19. August 2023 in Steenodde und damit auf dem Gebiet der Gemeinde Nebel statt.
Wir hatten wieder einen Stand beantragt, und wie schon üblich, wurde uns ein absolut unattraktives Gebiet bei der Einfahrt nach Steenode an der Kreuzung zum Weg in den Wald vom Ordnungsamt zugewiesen.
Wir hatten daher dem Ordnungsamt zeitnah mitgeteilt, dass dieser Stand unattraktiv ist und wir ihn daher nicht nutzen werden.
Doch wie groß war dann die Überraschung! Wir bauten unseren Stand gegen 14 Uhr am Ende eines Privatweges auf, an dem viele Besucher vorbeikamen, die den schönen Weg von Nebel am Watt nach Steenodde benutzten.
Privatwege sind eine Besonderheit. Dort kann einem keiner verbieten, seinen eigenen Stand aufzubauen. Zum Glück gehörte dieser Privatweg Mitgliedern unserer Bürgerinitiative. Doch das wusste offenbar niemand aus der Gemeindevertretung oder Amrum Touristik. Wir nennen hier beide zusammen, weil die beiden Organisationen rechtlich und privat eng miteinander verquickt sind.
Wir nennen hier keine Namen. Ganz kurz nach dem Aufbau unseres Standes sahen wir einen Vertreter der lokalen Presse hektisch telefonieren. Wir bereiteten die kleine Druckwerkstatt für Kinder und Jugendliche vor, sowie unsere Informationsmaterialien. Als Novum hatten wir Luftballons mit einem kleinen Hinweis auf unsere Webseite. So ein mobiler Werbeträger hat ja einiges für sich!
Nach etwa 30 Minuten kam der Besitzer eines Hauses, das an diesem Privatweg liegt, und forderte uns aufgeregt auf, von seinem Grundstück (!) zu verschwinden. Den Hinweis, dass wir auf der Strasse und nicht auf seinem Grundstück stehen, überhörte er und wollte die Polizei holen. Natürlich hatten wir die Stände so aufgebaut, dass Kraftfahrzeuge noch passieren konnten! Interessant war, dass dieser Anwohner offenbar wusste, dass wir einen anderen Standort zugewiesen bekommen hatten, diesen aber gar nicht in Anspruch genommen hatten. Ein Dienstgeheimnis wird auf Amrum eher als vernachlässigbarer Wert angesehen, wie wir schon öfters bemerkt haben.
Nun begann der fröhliche Teil. Wir kamen ins Gespräch mit vielen Gästen. Alle zeigten sich entsetzt, dass das schöne Haus des Gastes durch einen hässlichen Neubau ersetzt werden soll. Auch das Vorhaben der Gemeinde, 83 Bäume im Kurpark zu fällen, stieß bei den Gästen auf heftige Ablehnung.
Einige befreundete Gäste besorgten uns etwas zum Essen und zu Trinken. Vielen Dank dafür.
Die Kinder und Jugendlichen druckten fröhlich heruntergefallene Blätter von den Bäumen auf Papier und holten die getrockneten Kunstwerke nach einem Gang über das Fest wieder ab. Unsere Luftballons fanden reichlich Absatz, und wir sammelten viele neue Unterschriften für die Open Petition ein.
Gegen 17 Uhr sichteten wir zwei Polizeibeamte im Anmarsch, begleitet von einem Vertreter der Amrum Touristik. Die Polizei forderte uns freundlich, aber bestimmt auf, die Genehmigung für diesen Stand vorzuzeigen. Es gäbe eine Beschwerde. Ob diese Beschwerde wegen Lärms (das Molenfest war laut, wir nicht) oder wegen Aufmüpfigkeit vorgetragen wurde, wurde uns nicht mitgeteilt. Falls der Vertreter der Amrum Touristik der Beschwerdeführer war (sonst wäre er ja kaum dabei gewesen), ist das auch interessant. Normalerweise ermittelt die Polizei bei einer Vor-Ort-Ermittlung ohne Assistenz durch Privatpersonen. Aber wir sind ja auf Amrum.
Wir erklärten, dass das ein Privatweg sei und die Besitzer hier am Stand anwesend und auch mit dieser Nutzung einverstanden seien. Das konnte dann durch einen Ausdruck bewiesen werden. Daraufhin ermahnte uns die Polizei, dass wir aber nicht auf den anderen Weg gehen sollten.
Zum Vertreter der Amrum Touristik gewandt sagte sie sinngemäß: „Das müssen wir natürlich prüfen, aber das sieht ja ziemlich glaubwürdig aus. Privat ist immer schwierig. Da kann man nichts machen.“
So ging der Amrum Touristik-Vertreter unverrichteter Dinge von dannen.
Wir haben dann noch etwa eine Stunde den Stand weiter betrieben. Danach kamen immer weniger Menschen vorbei, und der Regen drohte. Daher bauten wir den Stand dann ab.
Wir verstehen nicht, warum so ein kleiner Stand offenbar so viel Unmut (Hass wäre vielleicht zu hart) bei Gemeindevertretern und/oder der Amrum Touristik erzeugt, dass sogar die Polizei bemüht werden muss? Wir schenken Kindern bunte Luftballons, zeigen ihnen eine Materialdrucktechnik – alles ehrenamtlich –, und nebenbei können die Erwachsenen sich informieren. Was ist daran so furchtbar?
Warum wollen die Gemeinde und die Amrum Touristik unbedingt verhindern, dass die Gäste von ihren Bauplänen und von unsererer Bürgerinitiative erfahren? Wovor haben die Gemeinde und die Amrum Touristik Angst?
Sieht so die immer wieder wortreich beschworene „demokratische Auseinandersetzung“ und „Transparenz“ aus?
Man hat das Gefühl, dass da noch etwas Grösseres im Hintergrund droht, was keiner erfahren soll. Oder ist es einfach nur Unsicherheit, weil die eigenen Argumente nicht so überzeugend sind, auch wenn man noch die politische Macht hat?
Alle Neblerinnen und Nebler können den Abriss durch eine Unterschrift unter unser Bürgerbegehren verhindern.
Dazu gehört auf Amrum zwar ein wenig Mut, aber es geht hier um die Bewahrung eines ortsprägenden Hauses. Und zumindest offiziell herrscht auch auf Amrum Meinungsfreiheit!
18. August 2023 – Austragung
Da offenbar viele Einwohnerinnen und Einwohner von Nebel keinen Zugang zu unseren öffentlichen Unterschriftenlisten haben, trugen und tragen wir nun seit dem 31. Juli in jeden Briefkasten ein Informationsschreiben aus mit jeweils zwei bis drei Unterschriftenlisten, einem Begleitschreiben (wer wir sind, was wir vorhaben, warum wir erst so spät gestartet sind), sowie einer Kurzinformation warum man „nochmal“ (Verwirrung wegen Open Petition) als Nebeler/in unterschreiben muss und unserem kleinen Streifen-Info bzw. bei späteren Briefen unseren Flyer.
Um Papier zu sparen, versuchen wir die Briefkästen von unseren Unterstützern, die schon unterschrieben haben und denjenigen, deren Ablehnung gewiss oder bekannt ist, zu verschonen. Wenn uns das nicht immer gelungen ist, bitten wir um Entschuldigung.
Auf jeden Fall haben wir dadurch endlich jeden kleinen Weg kennen gelernt und ganz viele Formen von Briefkästen. Die Bewunderung für unsere Postbotinnen und Postboten steigt!
Wir hoffen jetzt bei allen Häusern gewesen zu sein. Immerhin haben wir sechs von den abgebildeten Kisten gefüllt und ausgetragen. Falls wir jemand verpasst haben, bitte melden, wir kommen baldigst, um die Zustellung nachzuholen.
Und warum haben wir das nicht per Post verschickt, wie die Gemeinde es aus unseren Steuergeldern mit ihren Informationen plant? Weil wir unsere Kosten selber bezahlen und nicht unbegrenzte Finanzmittel aus dem Steuersäckel zur Verfügung haben!
Einige wenige fanden es nicht gut, dass wir nur etwas eingeworfen haben, ohne zu klingeln. Wir haben das extra so gemacht. Wir haben gehört, dass die „Gegenseite“ geklingelt hat. Wir finden das aber übergriffig, unvorbereitet jemanden mit unserem Bürgerbegehren zu konfrontieren. Die meisten möchten sich ungestört ihre eigene Meinung bilden. Und für Fragen sind wir jederzeit zugänglich!
Nach der gutachterlichen Stellungnahme gibt es nun auch wenig Grund, nicht zu unterschreiben, wenn man das „Haus des Gastes“ retten will.
Wenn Sie das Haus erhalten wollen, sollten Sie jetzt unterschreiben! Andernfalls wird es garantiert abgerissen.
17. August 2023 – Unser Brief an Staatssekretärin Carstens
Sehr geehrte Frau Staatssekretärin Carstens,
in der digitalen Inselzeitung Amrum-News haben wir gelesen, dass Sie im Rahmen Ihrer Sommertour 2023 unsere schöne Insel Amrum besuchten und dabei auch die Gelegenheit hatten, unseren Wohnort Nebel und das Haus des Gastes zu besuchen.
Weiter kann man lesen: „Der Bauausschussvorsitzende Martin Drews verwies auf das zurzeit laufende Bürgerbegehren zur Erhaltung des alten Gebäudes und die dadurch entstehenden Verzögerungen.“
Die Unterzeichnenden sind die Initiatoren dieses Bürgerbegehrens, und unser Ziel ist es, den Kurpark und das Haus des Gastes zu erhalten. Hat Sie Herr Drews auch darüber informiert, dass
- die Bürgerinitiative rund 2000 Unterschriften von Gästen gesammelt hat, die gegen die Neubaupläne der Gemeinde und für den Erhalt des Haus des Gastes sind?
- die Bürgerinitiative auf eigene Kosten zwei Gutachter nach Amrum kommen ließ, die beide bestätigten, dass man das Gebäude wirtschaftlich sanieren und restaurieren kann, trotz erheblichen Sanierungsstaus?
- die Gemeinde einen Neubau für über 10 Mio. Euro plant und damit die Gemeinde Nebel für Jahrzehnte verschulden wird?
- durch Versiegelung von 1700 qm Parkgelände ein wertvolles Biotop einer geschützten Pflanze (Tulipa sylvestris, ein Liliengewächs, das 1983 zur Blume des Jahres gewählt wurde) zerstört werden soll?
- die Gemeinde die Hälfte des Kurparks abholzen möchte (83 Bäume, zum Teil über 100 Jahre alt, sollen geopfert werden), wodurch auch wichtige Habitate von Singvögeln, Fledermäusen und Eulen zerstört werden?
- das Gebäude ein - wenn auch nicht denkmalgeschütztes, so doch medikales Kulturgut darstellt, das das letzte noch nicht zerstörte Gebäude der Bäderkultur - der Beginn des Tourismus auf Amrum - repräsentiert?
- wichtige Parameter wie Nachhaltigkeit, graue Energie und Ressourcen sparen, von der Gemeindeverwaltung gar nicht diskutiert wurden?
Gerne hätten wir Sie getroffen, um unser Bürgerbegehren vorzustellen, wurden jedoch leider von niemandem über Ihren Besuch informiert. Unsere homepage unter www.retten-wir-das-Haus-des-Gastes.de beschreibt detailliert alle Hintergründe.
Für Fragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung und würden uns sehr freuen, von Ihnen zu hören.
16. August 2023 – Überraschender Besuch des Wirtschaftsministers von Schleswig-Holstein, Claus Ruhe Madsen im Haus des Gastes
Wie wir aus gut unterrichteten Kreise überraschend erfahren hatten (vielen Dank!), war heute der Wirtschaftsminister von Schleswig-Hostein, Claus Ruhe Madsen mit einem Fahrrad auf der Insel, um sich einige Projekte anzusehen.
Vermutlich ging es um die Förderfähigkeit verschiedener Projekte.
Innerhalb von 15 Minuten fuhren Liane, Manfred und Jost Jahn spontan zum Haus des Gastes.
Zum Glück fuhr der Wirtschaftsminster samt Begleitung mit dem Fahrrad vor (er selber sogar auf einem normalen Fahrrad, kein E-Bike), so dass wir nicht zu spät kamen.
Dankenswerterweise erklärte der Bürgermeister Cornelius Bendixen, dass wir mit Minister Madsen nach dem Rundgang kurz sprechen könnten. Danach verschwand die Delegation stilvoll durch die von der Gemeinde vernachlässigten öffentlichen Toiletten in die Räume des Haus des Gastes.
Nach der Führung durch das Gebäude nahm sich Minister Madsen dann auch wirklich einige Minuten Zeit für uns. Wir konnten ihm kurz erläutern, warum das Haus des Gastes unserer Ansicht nach erhalten werden muss. Beide Seiten betonten, sich an das Ergebnis des demokratischen Prozesses zu halten. Worunter wir einen Bürgerentscheid verstehen.
Natürlich hat der Minister bisher nur die Informationen der Gemeinde erhalten, was wir auch an seinen Rückfragen bemerkten.
Vielleicht konnten wir dennoch einen kleinen Funken Zweifel an dem Projekt beim Wirtschaftsminister mit der Übergabe des Flyers legen.
Nach einigen Tagen berichtete die AmrumNews auch darüber.
11. August 2023 – Parkbeleuchtung am Tag
Auf der letzten Sitzung des Bau- und Wegeausschusses am 27. Juli 2023 wurde seitens der Gemeindevertretung vorgetragen, dass die Bäume so krank wären oder so eng stehen (da ist man sich ja nicht so einig, weswegen genau), dass sogar am Tag die Parkbeleuchtung angeht.
Da kranke Bäume ein schütteres Dach haben, gehen wir mal von angeblich zu eng stehenden Bäumen aus.
Auf der Aufnahme vom 6. August 2023 im Rahmen des Dorffestes sieht man in der Tat zwei brennende Parkleuchten (rot umkreist). Man sieht darüber ebenso dichtes grünes Laubwerk. Krank sind diese Bäume sicher nicht. Stehen sie zu eng? Nun, es führen immerhin Wege zwischen den Bäumen durch.
Ich würe einmal behaupten, dass vielleicht die Steuerung der Parkbeleuchtung überarbeitet werden sollte. Die Bäume sind nicht krank, sondern liefern ein schattiges luftiges Plätzchen.
Mit den Bäumen ist es ja so eine Sache. Im Entwurf des bebauungsplanes steht, dass 83 Bäume „entfallen“ (vulgo gefällt werden). Im Baumkataster, welches uns auf mehrfache Nachfrage vorenthalten wird (das nennt man „Transparenz“) sollen die Bäume und deren Fällgrund näher markiert sein. Ralf Hoffmann von den AmrumNews hatte diesen Zettel bei unserem Interview dabei. Nur wir bekommen ihn nicht. Wir müssen diese Unterlagen mit anderen Unterlagen zusammen nach dem Informationsfreiheitsgesetz anfordern und sollen dann wohl ca. 500 € dafür bezahlen. Da mag jeder seine eigene Schlüsse ziehen. Wir würden gerne die Bäume dokumentieren, die gefällt werden sollen.
9. August 2023 – Dorffest in Nebel
Unsere Initiative hatte 4 Wochen vor dem Dorffest in Nebel einen Stand beantragt. Das Dorffest fand am Samstag, den 5. August 2023 statt. Wir bekamen die Sondernutzung zur Aufstellung eines Informationsstandes aber erst zwei Tage davor, so dass auch kaum eine Möglichkeit bestand, dagegen Einspruch zu erheben. Unter obigem Link können Sie mal sehen, wie so ein Bescheid aussieht.
Diese Genehmigung bekamen wir auch erst auf telefonische Nachfrage einige Tage vor dem Dorffest, weil noch „Rücksprache mit dem Bürgermeister“ gehalten werden musste (telefonische Auskunft des Ordnungsamtes). Was der Bürgermeister mit der Aufstellung eines Standes auf dem Dorffest zu tun hat, erschließt sich uns nicht. Dazu kann sich jeder seinen Teil denken.
Der unbeteiligte Beobachter könnte darin natürlich eine Absicht oder Schikane sehen. Selbst manche Kinder, die an unserem Stand vorbeikamen, fragten, warum wir nicht bei den anderen Ständen auf dem Dorffest stehen. Aber vielleicht wollte uns die Gemeinde ja auch nur einen besonderen Standort zuweisen, denn wer hat schon einen Stand ausserhalb des Dorffestes? Oder hatte man Befürchtungen, dass wir zu viel Zulauf bekommen würden?
Liane hat sich tapfer mit einer besonderen Bekleidung auf dem Dorffest gezeigt. Es wurde uns verboten Flyer auf dem Dorffest zu verteilen, Leute anzusprechen und sogar, den Menschen zu antworten, die uns auf dem Dorffest ansprechen. Das nennt sich dann wohl „demokratische Auseinandersetzung“. Dabei muss man gar keine Angst vor uns haben, wir reden nur, informieren und argumentieren aus unserer Sicht.
Aber wir haben 5 Unterschriften von tapferen Nebeler Bürger/innen eingesammelt und über 150 Gäste haben unterschrieben.
Hier noch einige Impressionen vom Fest:







8. August 2023 – Unser Flyer
Wir hatten bisher im Wesentlichen nur die Webseite als Informationsmaterial und einen kleinen Handzettel mit dem Logo und dem Link zur Webseite.
Da wir immer wieder nach weiteren schriftlichen Informationen an den Ständen gefragt worden sind, haben wir selber einen Flyer entwickelt. Dieser kann hier oder oder unter den Downloads als PDF heruntergeladen werden.
Der Flyer selber wird als Wickelfalz gefaltet. Im PDF sind die beiden A4 Seiten abgebildet. Falten muss man dann selber,
Wir haben den Flyer auf eigene Kosten herausgebracht und drucken je nach Nachfrage nach. So können wir den Flyer aktueller halten.
Wir wollen nicht verschweigen, dass die Gemeinde (auf Steuerkosten) einen „Flyer“ als geheftete A4 Sammlung mit 6 Seiten im Haus des Gastes auslegt. Die Argumente darin beruhen immer noch auf dem Touristikkonzept eines großen Veranstatltungsraumes etc. Lesen Sie gerne bei unseren Fragen und Antworten nach, wie wir diese Punkte sehen und scheuen Sie sich nicht, uns zu fragen. Wir arbeiten unsere Ansicht dazu gerne weiter aus.
Der Flyer der Gemeinde ist unserer Kenntnis nach nirgendwo herunterzuladen. Aus Urheberrechtsgründen verzichten wir hier darauf, ihn zum Download anzubieten.
6. August 2023 – Leserbrief zum Artikel im Inselboten
Die Aussagen vom Bürgermeisten können im Inselboten vom 4. August 2023 nicht unwidersprochen bleiben.
Zitat: „Es gab nie dieses eine Gutachten.“
Antwort: Warum wurde das dann all die Jahre behauptet? Mit welchem Recht werden immer wieder „Studien und Gutachten“ in den Begründungen zum Abrissbeschluss und zum Bebauungsplan 19-Entwurf (Anfang 2023) erwähnt? Die Behauptung, dass es Studien und Gutachten gibt, war auch der Grund, dass ganz viele Amrumer nicht daran gezweifelt hatten, dass das Haus nicht mehr sanierbar sei. Wir sind keine Fachleute und verlassen uns auf Fachgutachten, auf die sich unsere Gemeindevertreter beziehen.
Zitat: „Es hat aber diverse Expertisen, Kostenabschätzungen und ein Schadstoffgutachten gegeben, die nachgewiesen haben, dass eine Rettung des Gebäudes nicht wirtschaftlich zu machen gewesen ist.“
Antwort: Warum werden diese Expertisen, Expertenabschätzungen und Schadstoffgutachten nicht veröffentlicht? Die beiden von uns genannten Experten sind, im Gegensatz zur Gemeindevertretung der Meinung, dass die alte Villa wirtschaftlich zu sanieren ist, da die Bausubstanz grundsolide ist.
Zitat: „Bürgermeister Bendixen hält das Gutachten der Initiative für völlig wertlos “Das ist eine Farce“, sagt Bendixen, „da haben zwei Leute von außen auf das Gebäude geschaut.“
Antwort: Diese Aussage ist so ahnungslos und überheblich, den beiden Fachleuten gegenüber. Es sind nicht irgendwelche zwei Leute, sondern international anerkannte Spezialisten der Sanierung erhaltenswerter Bauwerke. Sie waren in allen öffentlich zugänglichen Bereichen, auch in den Kellerräumen. Ein weiterer Zugang war von der Gemeinde versprochen, wurde aber in letzter Minute verwehrt, weil Bürgermeister Bendixen an dem Tag der Begehung verhindert war und kein Stellvertreter in der Lage war, den Schlüssel für die restlichen Räume zu übergeben.
Zitat: „Eine Kompromisslösung lehnt Bürgermeister Bendixen ab. Er setzt auf den Neubau. Wir haben mit der alten Villa ein nicht barrierefreies Gebäude über fünf Etagen. Mit dem Neubau mit dem großen Veranstaltungsraum soll das dörfliche Leben belebt werden“.
Antwort: Die Gemeindevertretung lässt sich vom Tourismuskonzept blenden. Nach wie vor ist Leben im Park, das haben die vielen Aktivitäten der letzten Zeit gezeigt, wo die Bäume guten Schutz boten. Wir brauchen nichts Neues, Bombastisches, Modernes, wir wollen keine Versylterung.
Nebel braucht keinen neuen Veranstaltungsraum. Offenbar wurde dieser in den letzten Jahren auch von Niemanden vermisst. Das dörfliche Leben kann auch in einem sanierten Bau stattfinden. Es reicht eine Barrierefreiheit in der öffentlich zugänglichen unteren Etage aus.
Aber wenn ein Kompromiss abgelehnt wird, sind die Dinge ja klar:
Wem etwas am Kurpark und dem alten Haus des Gastes liegt und auch noch viel Geld sparen will, der muss das Bürgerbegehren unterschreiben. Somit kommt es dann zu einem Bürgerentscheid, und das Haus und der Kurpark können noch gerettet werden.
Wem das Haus und der Kurpark egal ist, wem Nachhaltigkeit, das Einsparen von Ressourcen und Steuermitteln und Baumschutz egal sind, der wird das Bürgerbegehren ignorieren.
Zitat: „Sollte dieser Vorgang in eine basisdemokratische Dorfabstimmung über Erhalt oder Abriss münden, dann schlägt Bürgermeister Bendixen vor, eine Podiumsdiskussion zu Pro und Contra des Erhalts der alten Villa mit Befürwortern und Gegnern stattfinden zu lassen.“
Antwort: Die Zeiten, dass von oben nach unten diskutiert wird, sind vorbei. Wir wollen keinen öffentlichen Austausch von Argumenten vor Publikum. Diese Diskussionen gleiten schnell in Nebenschauplätze ab und führen zu keinem Ergebnis. Die Argumente sind allseits bekannt und können auf unserer Webseite und in den Flyern der Gemeinde und der Bürgerinitiative nachgelesen werden.
2. August 2023 – Gutachterliche Stellungnahme
Mitte Juli haben – von uns beauftragt – der Restaurator Bode Vogel und der Statiker Prof. Bartram von Bartram und Partner das „Haus des Gastes“ besichtigt. Leider war es der Gemeindeverwaltung nicht möglich (obwohl zugesagt) einen Schlüsselträger zu organisieren, damit jeder Raum besichtigt werden konnte.
Dennoch konnte eine grundlegende Feststellung getroffen werden: Die Bausubstanz ist in Ordnung und das Gebäude kann saniert werden. Sie können die gutachterliche Stellungnahme von Prof. Bartram und Partner (PDF) im Original einsehen. Es wurde inzischen auch den Gemeindevertretern zugestellt, daher haben wir hier ein paar Tage mit der Veröffentlichung gewartet.
Wenn jetzt die Gemeindevertretung ihren alten Beschluss überdenkt unbedingt einen großen „neuen“ Veranstaltungssal für Nebel zu planen und die bisherige Nutzung vom „Haus des Gastes“ mit kleinen Änderungen beizubehalten, kann man mit geringeren Kosten als die 10 Millionen das „Haus des Gastes“ sanieren oder unser Begehren aufgreifen und einen kleinen Anbau samt Sanierung errichten. Diesen Bau könnte man auch an einer anderen Stelle errichten, wenn er dann nur als Veranstaltungsraum genutzt werden soll, z.B. am alten Schützenhaus.
1. August 2023 – Informationsfreihheitsgsetz
Von vielen unbemerkt, gibt es das Informationsfreiheitsgesetz im Bund und den Bundesländern (auch für Schleswig-Holstein).
Das erlaubt theoretisch jedermann ohne Grund über alles eine Auskunft vom Staat zu verlangen (und auch zu erhalten). Natürlich gibt es Ausnahmen. Da in Deutschland das digitale Zeitalter noch nicht so recht angekommen ist, werden in den Behörden diese Ausnahmen gerne sehr restriktiv ausgelegt. Dazu kommt, dass sich die Verwaltung 4 Wochen Zeit lassen kann und es keinerlei Sanktionsmöglichkeiten gibt, außer eine Beschwerde beim Unabhängigem Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein.
Bei unserem Bürgerbegehren wird gerne von Transparenz gesprochen und wir könnten doch alles „im Internet“ finden, hören wir oft. Vermutlich verwechseln dabei einige Ehrenamtliche ihr Intranet mit dem Internet. Das AmtFA veröffentlicht im Verhältnis zu den vorhandenen Dokumenten relativ wenig und löscht z.B. nach Aufrufen zu Stellungnahmen, Entwürfe aus dem Netz. In ihrem Intranet für die Gemeinderäte steht vermutlich mehr.
Da wir trotz Aufforderungen und Bitten Unterlagen nicht erhalten haben, gehen wir jetzt den formalen Weg nach dem Informationsfreihheitsgesetz. Dann werden wir sehen, wie „transparent“ die Verwaltung ist. Wir verstehen unter Transparenz die unaufgeforderte Veröfffentlichung aller Dokumente, deren Geheimhaltung aus wichtigen Gründen nicht erforderlich ist. Das auch auf einer leicht zugänglichen Seiten ohne kryptischen Zugangsweg. Selbst wenn das „nur Wenige“ interessieren würde, wie wir oft hören. Nur wie kann es jemand interessieren, wenn er wochenlang warten muss.
Hier protokollieren unsere Anfrage(n) und die Antworte(n) auf einer Extra Seite.
30. Juli 2023 – Schild in Norddorf
Liane hat ein neues Schild in Norddorf untergebracht.
Jeder, der ein Schild haben möchte, kann sich bei uns melden. Es kostet nichts und wir liefern es auch an und stellen es auf Wunsch auch auf.
Insgesamt haben wir schon 29 Schilder ausgeliefert, einige sind verschwunden und zwei wieder zurück gezogen worden. Wir danken allen Aufstellerinen und Aufstellern der Schilder für ihre Unterstützung!
28. Juli 2023 – Ausschusssitzung
Am gestrigen Tag war die Sitzung des Bau- und Wegeausschusses im „Haus des Gastes“ in Nebel.
Im Rahmen der Einwohnerfragestunde boten wir an, gemeinsam zum „Haus des Gastes“ ein Gespräch zu führen, um zu Lösungen zu kommen.
Vom Ausschuss wurde uns aber aus unserer Sicht kommuniziert, dass das derzeit nicht gewünscht wird.
Ein Wunsch nach mehr Transparenz durch unaufgefordertes Zurverfügungstellen aller nicht geheimen Dokumente auf einer Webseite wurde abgelehnt, da das „nur wenige Amrumerinnen und Amrumer“ interessieren würde.
Im veröffentlichten Protokoll wurden die Fragen der Einwohner nicht aufgeführt, geschweige denn die Antworten. So geht Transparenz nicht!
27. Juli 2023 – Informationsstand beim Kulturpark
Liane und Manfred haben einen Informationsstand angemeldet und nach einiger Zeit auch genehmigt bekommen. Das ist ein demokratisches Grundrecht. Der Standort wurde vor der Kirche an dem kleinen Zwischenweg (dort, wo manchmal der Posaunenchor spielt) vom Amt zugewiesen. Natürlich haben wir das Datum des „Kulturpark“ im Kurpark genommen. Wir möchten schließlich auch die Öffentlichkeit informieren.
Auf dem Kulturpark sollten wir keinen „politischen“ Stand eröffnen, wurde uns mitgeteilt. Das haben wir auch akzeptiert und daher den Informationsstand weit vor dem Kurpark aufgebaut – dort, wo die Gemeinde uns den Stand zugewiesen hat. Uns wurde von Gästen zugetragen, dass das Thema – natürlich – kontrovers auf den Ständen diskutiert wurde. Das freut uns, weil das zu einem demokratischen Diskurs gehört und wir denken, die besseren Argumente zu haben.
Wir haben dort zahlreiche interessante Gespräche geführt und eine große Zustimmung erhalten. Weit mehr als 250 Unterschriften von Gästen für die Open Petition konnten wir sammeln. Diese werden jetzt nach und nach in die Datenbank bei Open Petition eingepflegt. Auswärtige Gäste können noch einige Monate bei Open Petition online abstimmen. Da der Stand doch etwas abseits lag, könnte man das hochrechnen und käme auf Tausende Zustimmende. Leider haben wir nicht genug Zeit, täglich irgendwo einen Stand aufzubauen.
23. Juli 2023 – Schildergeschichten
Wir haben auf der Insel zahlreiche Schilder mit unserem Logo aufgestellt bzw. aufstellen lassen von Unterstützerinnen und Unterstützern.
Mit heutigem Tag sind es 26 Schilder. Zwei Schilder wurden wieder abgebaut aus bekannten Gründen. Wir danken für die Unterstützung bei den Aufstellern aller Schilder, ob abgebaut oder noch aktiv.
Einige Schilder haben neue Besitzer gefunden. Das ist aber nicht nötig, weil jeder ein Schild von uns bekommt, der es aufstellen will.
Gelegentlich wird ein Schild bemalt, aber das wechseln wir dann aus.
Weitere Informationen gibt es auf unserer Schilder Seite.
Alle Schilder haben wir bei Google Maps in einer eigenen Karte eingetragen. Für Google Earth Benutzer gibt es eine KMZ Datei zum Herunterladen und Einbinden in das Programm.
13. Juli 2023 – Geheim
Wir haben ja lange überlegt, wie man Nebler/innen die Befürchtung nehmen kann, dass ihre Unterschriften unter das Begehren publik werden.
Eine Amrumerin, die Unterschriften sammelt, brachte uns auf diese Idee. Sie gab uns einen separaten Umschlag, deren Unterschriften auf jeden Fall niemandem zur Kenntnis gelangen sollen.
Das haben wir jetzt wörtlich genommen und den Umschlag ohne Reinschauen zugeklebt und auf den Stapel der Zettel gelegt. Das bedeutet: Wer von den Nebler/innen nicht möchte, dass seine/ihre Unterschrift bekannt wird (auch nicht bei uns), der sende uns einen verschlossenen Umschlag zu (möglichst nur eine Unterschrift je Umschlag zum besseren Zählen oder deutlich mit der Unterschriftenanzahl markieren) bzw. legt den in unseren Briefkasten.
Die Art des Umschlages ist frei. Als Bildmuster ist einer mit Fenster, wo man die Unterschrift aber nicht sehen kann. Wir werden diese Umschläge nicht öffnen, sondern so dem Einwohnermeldeamt übergeben, so dass es nur dort ein Datenleck geben könnte, wovon wir aber nicht ausgehen. Damit wir Keinen doppelt ansprechen, haben wir bisher auf die Unterschriftenzettel geschaut, ob wir schon eine Unterschrift haben.
Mehr nehmen wir nicht zur Kenntnis. Das entfiele dann für die verschlossenen Umschläge. Da wir dann nicht kontrollieren können, ob die Unterschrift gültig sein könnte, zählen wir diese Umschläge zwar, betrachten Sie aber vorläufig nicht für das Quorum. Jetzt kann sich jeder/r trauen zu unterschreiben ohne Bedenken, dass er/sie darauf angesprochen wird oder gar diskutieren soll. Das gilt aber nur für wahlberechtigte Einwohner von Nebel.